Geschichte Myanmar: Der Rohingya-Konflikt
Der sogenannte Rohingya-Konflikt besteht seit der Unabhängigkeit Myanmars 1947 zwischen den muslimischen Rohingyas und den buddhistischen Arakanesen.
Seitdem leben schätzungsweise 1 bis 1,5 Mio. Rohingyas im Exil, hauptsächlich in Bangladesch und Pakistan.
Als Rohingya bezeichnet man die Ethnie von rund 1,5 bis 2 Mio. Menschen in Myanmar, bestehend aus überwiegend sunnitischen Muslimen.
Seit 1982 sind Rohingyas in Myanmar nach dem Staatsbürgerschaftsgesetz nicht als eigenständige Bevölkerungsgruppe anerkannt. Sie sind staatenlos, weil sie nach dem Gesetz nicht zu den 135 Volksgruppen gezählt werden, die gemeinsam die Nation Myanmars bilden.
Sie haben kein Recht zu Wählen, keine Erlaubnis zur Ausreise, unterliegen innerhalb Myanmars diversen Reisebeschränkungen und haben keinen Zugang zur höheren Bildung. Auch durch viele weitere behördliche Hindernisse wie zum Beispiel Heiratsbeschränkungen, Geburtsregistermanipulationen, Sondersteuern u.v.m. soll das Alltagsleben der Rohingyas in Myanmar deutlich eingeschränkt sein.
2012 hat sich der Rohingya-Konflikt durch Aktivitäten nationalistischer Bewegungen unter Führung eines buddhistischen Mönches verschärft.
Am 25. August 2017 setzte sich ein Flüchtlingsstrom mit über 600.000 Personen in Richtung Bangladesch in Bewegung, nachdem von der Armee ein Aufstand der Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA) blutig niedergeschlagen wurde. Bei den Vereinten Nationen werden Rohingyas als die am stärksten verfolgte Minderheit der Welt angesehen. Die systematischen Gewalttaten gegen die Rohingyas werden von der UN als Genozid eingestuft.
Ärzte ohne Grenzen schätzen, dass bei den Vertreibungen im Jahr 2017 10.000 Rohingyas starben. Mehr als 70 % davon verbrannt oder erschossen, die anderen verhungert oder infolge anderer Fluchtumstände verstorben.
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